CHRISTLICHE GRUNDGEBETE

Beim Beten treten wir in Kontakt zu Gott. Wie bei jedem Gespräch gibt es Phasen, in denen ich etwas sage und Phasen, in denen ich zuhöre. Jesus hat sich auch immer wieder zum Beten zurückgezogen. Er hat alleine an einem einsamen Ort gebetet und er hat in Gemeinschaft gebetet. Wir beten, indem wir uns bewusst sind, dass wir jetzt mit Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde in Kontakt treten. Wir nehmen uns Zeit. Wir lassen uns nicht ablenken. Wir sind demütig, aufmerksam und andächtig. Und wir werden nicht ungeduldig, wenn uns nichts einfällt oder wenn wir von Gott eine Antwort erwarten, er sie uns aber nicht gibt.
Wir können einige Gebete ausdrucken oder abschreiben und an eine Stelle legen. Das kann im Auto sein, in der Küche, im Geldbeutel, am Schreibtisch, in der Werkstatt, am Stundenplan. Wir können mit Gott „ganz normal“ beten. So, wie wir es mit einem Menschen auch tun würden. Wir können auch vorgefertigte Gebete verwenden. Es ist gut, wenn wir solche Gebete auswendig können.

KREUZZEICHEN
Im Namen des Vaters + und des Sohnes + und des Heiligen Geistes + Amen
Der Brauch, sich zu bekreuzigen und dabei die Worte aus dem Taufauftrag Christi zu sprechen, kommt aus frühchristlicher Zeit. Nehmen wir eine Kirche betreten, nehmen wir Weihwasser (Erinnerung an das Taufwasser) und machen das Kreuzzeichen. Wir führen beim Kreuzzeichnen die (rechte) Hand von der Stirn zur Brust, von der linken Schultern zur rechten.

VATER UNSER
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Das Vaterunser wird Gebet des Herrn genannt, weil Jesus selbst mit diesen Worten seinen Jüngern und Jüngerinnen zeigte, in welcher Gesinnung sie beten sollen:

GEGRÜSSEST SEIST DU, MARIA
Gegrüßet seist Du, Maria, voll der Gnade; der Herr ist mit dir; du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes Jesus, Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen
Das „Gegrüßet seist Du, Maria“ ist das bekannteste Mariengebet. Es enthält im ersten Teil den Gruß des Engels (Lk 1,28), verbunden mit dem Gruß Elisabeth (Lk 1,42), an den der Name Jesus und das Bittgebet „Heilige Maria“ angefügt werden.

DAS APOSTOLISCHE GLAUBENSBEKENNTNIS
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige Katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.
Das Apostolische Glaubensbekenntnis stammt aus 4. Jahrhundert. Es enthält in seiner kurzen Form die wesentlichen Inhalte des katholischen Glaubens.

SANCTUS
Heilig, heilig, heilig Gott, Her aller Mächte und Gewalten. Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe. Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe.
Das Sanctus (Heilig) ist ein Lobpreis, der in jeder Messe gesungen oder gesprochen wird. Er geht zurück auf einen Text beim Propheten Jesaja (Jes 6,3)

DER KLEINE LOBPREIS
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen
Das „Ehre sei dem Vater“ wird kleiner Lobpreis genannt im Unterschied zum „Großen Lobpreis“, dem „Gloria“ der heiligen Messe. Der kleine Lobpreis stammt aus dem 4. Jahrhundert.

DER GROSSE LOBPREIS
Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden den Menschen seiner Gnade Wir loben dich, wir preisen dich, wir beten dich an, wir rühmen dich und danken dir, denn groß ist deine Herrlichkeit: Herr und Gott, König des Himmels, Gott und Vater, Herrscher über das All, Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus, Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters, du nimmst hinweg die Sünde der Welt: erbarme dich unser; du nimmst hinweg die Sünde der Welt: nimm an unser Gebet; du sitzest zur Rechten des Vaters: erbarme dich unser. Denn Du allein bist der Heilige, du allein der Herr, du allein der Höchste: Jesus Christus, mit dem Heiligen Geist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Das Gloria ist ein Lob- und Bittgesang und wird bei festlichen Gottesdiensten gesungen oder gesprochen. Einzelne Elemente sind schon seit dem 2. und 4. Jahrhundert bezeugt. Der endgültige aus dem 9. Jahrhundert.

SCHULDBEKENNTNIS
Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, und allen Brüdern und Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe. Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld. Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, alle Engel und Heiligen und Euch, Brüder und Schwestern, für mich zu beten bei Gott, unserm Herrn.

 Es gibt viele Texte zum Schulbekenntnis. Das vorliegende Gebet ist das Allgemeine Schuldbekenntnis, das in der Euchristiefeier gebet wird.

MORGENGEBET
Wir loben Dich, Herr Jesu Christ, weil es nun Tag geworden ist und du uns das Licht gegeben. Gib uns auch Gnade und die Macht, dass wir den Tag den du gemacht, nach deinem Willen leben. Amen

ABENDGEBET
Christus, der du bist Tag und Licht, vor dir besteht die Nacht ja nicht; du strahlst in deiner Gottheit Glanz. Lehr uns den Weg zur Wahrheit ganz! Lass deine Engel bei uns sein, dass wir in Frieden schlafen ein! O heiligste Dreifaltigkeit, dich loben wir in Ewigkeit! Amen.

TISCHGEBETE

VOR DEM ESSEN
Aller Augen warten auf dich, o Herr, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit; du tust deine milde Hand auf und erfüllst alles, was da lebt, mit Segen. Segne, o Herr, uns und diese Deine Gaben, die wir von Deiner Güte empfangen werden. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
NACH DEM ESSEN
Wir danken Dir, allmächtiger Gott, für alle Deine Wohltaten, der Du lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Verleihe gnädig, o Herr, all denen, die uns Gutes tun, um Deines Namens willen, das ewige Leben. Amen.

ENGEL DES HERRN
V: Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
A: und sie empfing vom Heiligen Geist.
Gegrüßet seist du Maria…
V: Maria sprach: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn
A: mir geschehe nach deinem Wort.“
Gegrüßet seist du Maria…
V: Und das Wort ist Fleisch geworden
A: und hat unter uns gewohnt.
Gegrüßet seist du Maria…
V: Bitte für uns, o heilige Gottesgebärerin
A: auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

V: Lasset uns beten. Wir bitten Dich, oh Herr, gieße Deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes erkannt. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur glorreichen Auferstehung. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.
„Engel des Herrn“ ist ein altes Gebet. An vielen Orten erinnert morgens, mittags und abends das Läuten einer Kirchenglocke daran. Das Gebet verbindet mit dem Gruß an die Gottesmutter ein Gedanken an die Menschwerdung, aber auch an Leiden und Auferstehung Jesu Christi.

DER ROSENKRANZ

Eröffnung: Im Namen des Vaters… Ich glaube an Gott… Ehre sei dem Vater… Vater unser… Gegrüßet seist du, Maria…
… Jesus, der in uns den Glauben vermehre. Heilige Maria, Mutter Gottes…
… Jesus, der in uns die Hoffnung stärke. Heilige Maria, Mutter Gottes…
… Jesus, der in uns die Liebe entzünde. Heilige Maria, Mutter Gottes… Ehre sei dem Vater…

Die Gesätze: Zu einem kompletten Rosenkranz gehören fünf “Gesetze”. Jedes Gesetz beginnt mit dem Vaterunser. Es folgt zehnmal das Ave Maria. Nach dem Namen Jesus wird jedes Mal das entsprechende “Geheimnis” eingefügt, bevor das Ave Maria zu Ende gebetet wird. Nach dem zehnten Ave Maria schließt das Gesetz mit dem „Ehre sei dem Vater“.
1. Die freudenreichen Geheimnisse
(1) den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast.
(2)den du, o Jungfrau zu Elisabeth getragen hast.
(3)den du, o Jungfrau, (in Bethlehem) geboren hast.
(4)den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast.
(5)den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast.

2. Die lichtreichen Geheimnisse
(1)der von Johannes getauft worden ist.
(2) der sich bei der Hochzeit zu Kana offenbart hat.
(3)der uns das Reich Gottes verkündet hat.
(4) der auf dem Berg verklärt worden ist.
(5)der uns die Eucharistie geschenkt hat.

3. Die schmerzhaften Geheimnisse
(1) der für uns Blut geschwitzt hat.
(2) der für uns gegeißelt worden ist.
(3) der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.
(4)der für uns das schwere Kreuz getragen hat.
(5)der für uns gekreuzigt worden ist.

4. Die glorreichen Geheimnisse
(1) der von den Toten auferstanden ist.
(2) der in den Himmel aufgefahren ist.
(3) der uns den Heiligen Geist gesandt hat.
(4) der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat.
(5)der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat.

FATIMA GEBET
O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden! Bewahre uns vor dem Feuer der Hölle! Führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Amen.
UNTER DEINEN SCHUTZ UND SCHIRM
Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin; verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren, o du glorreiche und gebenedeite Jungfrau, unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin! Versöhne uns mit deinem Sohne, empfiehl uns deinem Sohne, stelle uns vor deinem Sohne. Amen

O MEINE GEBIETERIN
O meine Gebieterin, o meine Mutter. Ich bringe mich dir ganz dar. Und um dir meine Hingabe zu beweisen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selbst ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, bewahre mich, beschütze mich als dein Gut und Eigentum. Amen
GEDENKE, O GÜTIGSTE JUNGFRAU MARIA
Gedenke, o gütigste Jungfrau Maria, es ist noch nie gehört worden, dass jemand, der zu dir seine Zuflucht nahm, deinen Beistand anrief, um deine Fürsprache flehte, von dir verlassen worden sei. Von solchem Vertrauen beseelt, nehme ich meine Zuflucht zu dir, o Mutter, Jungfrau der Jungfrauen! Zu dir komme ich, vor dir stehe ich als ein sündiger Mensch. O Mutter des ewigen Wortes, verschmähe nicht meine Worte, sondern höre sie gnädig an und erhöre mich. Amen.

NACH DER HEILIGEN KOMMUNION
Seele Christi, heilige mich. Leib Christi, erlöse mich. Blut Christi, tränke mich. Wasser der Seite Christi, wasche mich. O gütiger Jesus, erhöre mich. Verbirg in deine Wunden mich. Von dir lass nimmer scheiden mich. Vor dem bösen Feind beschütze mich. In der Todesstunde rufe mich. Und heiße zu dir kommen mich. Mit Deinen Heiligen zu loben Dich. In Deinem Reiche ewiglich. Amen
(Hl. Ignatius von Loyola)

HEILIGER SCHUTZENGEL MEIN
Heiliger Schutzengel mein, lass mich dir empfohlen sein. Bei Tag und Nacht, ich bitte dich, beschütz, regier und leite mich. Hilf mir leben recht und fromm, damit ich in den Himmel komm. Amen.

DIE 10 GEBOTE
Die Gebote Gottes sind in der Erfahrung des Volkes Israel begründet. Die Gebote sind eine Orientierung Gottes für ein gutes Leben in der Gemeinschaft mit Gott und deinen Nächsten!
1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollt keine anderen Götter neben mir haben! 2. Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen! 3. Du sollst den Feiertag heiligen! 4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren! 5. Du sollst nicht töten! 6. Du sollst nicht ehebrechen! 7. Du sollst nicht stehlen! 8. Du sollst nicht falschen Zeugnis reden wider deinen Nächsten! 9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau! 10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut! Dekalog =10 Worte enthalten die entscheidenden Grundwerte und sind Wegweiser für den Christen. Sie sind Zeichen für den Bund, den Gott mit dem auserwählten Volk Israel am Berg Sinai geschlossen hat. Sie stehen im Buch Exodus (Ex 20,6-21).

DAS GRÖSSTE GEBOT:
Das „Doppelgebot der Liebe“ fasst die Zehn Gebote zusammen Jesus sagt: „Du sollst Gott lieben, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.” Das ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

 Jesus wird einmal gefragt, welches das größte Gebot im Gesetz ist. Wir können das bei Matthäus (Mt 22,36-40) und Markus (Mk 12,29-31) nachlesen.

Aarons Segen

Der Herr segne und behüte uns.
Der Herr lasse sein Angesicht
über uns leuchten und sei uns gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht uns zu
und schenke uns Frieden.

Der Segen des hl. Franziskus:

Der Herr segne dich und behüte dich. Er zeige dir sein Angesicht und erbarme sich deiner.

Er wende dir sein Antlitz zu und schenke dir Frieden.

Der Wortlaut dieses Segensgebetes entspricht in den ersten 5 Zeilen fast dem Aaronsegen (Num 6, 24-26) aus dem Alten Testament