Die katholische Tradition, ein Heiliges Jahr (Jubiläumsjahr) zu feiern, begann mit Papst Bonifatius VIII. im Jahr 1300, und schon seit 1475 wird alle 25 Jahre ein ordentliches Jubiläum begangen, um jeder Generation zu erlauben, diesen Moment wenigstens einmal im Leben zu erfahren.
Papst Franziskus hat das vor uns liegende Kirchenjahr zum »Jahr der Barmherzigkeit« erklärt.
Am 8. Dezember wurde es eröffnet, genau 50 Jahre nach Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils, und es wird bis zum Ende des Kirchenjahres am Christkönigssonntag 2016 begangen.
Ein Jahr lang sind wir eingeladen, über das Geheimnis der Liebe und der Barmherzigkeit Gottes nachzudenken und sie neu für unser Leben zu entdecken. Die liebende Zuwendung Gottes, die wir selbst erfahren, ermutigt uns, dass auch wir unseren Nächsten barmherzig und geduldig begegnen.
SCHREIBEN VON PAPST FRANZISKUS, MIT DEM ZUM AUSSERORDENTLICHEN JUBILÄUM DER BARMHERZIGKEIT DER ABLASS GEWÄHRT WIRD”
Meine Gedanken gehen zuerst zu allen Gläubigen, die in den einzelnen Diözesen oder als Rompilger die Gnade des Jubiläums leben werden. Ich möchte, dass der Jubiläumsablass jeden als wirkliche Erfahrung der Barmherzigkeit Gottes erreicht, der allen mit dem Antlitz eines Vaters entgegenkommt, der annimmt und vergibt, indem er die begangene Sünde vollkommen vergisst. Um den Ablass zu leben und zu erlangen, sind die Gläubigen aufgerufen, als Zeichen der tiefen Sehnsucht nach wahrer Umkehr einen kurzen Pilgergang zur Heiligen Pforte zurückzulegen, die in jeder Kathedrale oder vom Diözesanbischof bestimmten Kirche und in den vier päpstlichen Basiliken in Rom geöffnet wird. Ebenso lege ich fest, dass der Ablass auch erlangt werden kann in den Wallfahrtskirchen, wo die Pforte der Barmherzigkeit geöffnet wurde, sowie in den traditionell als Jubiläumskirchen ausgewiesenen Gotteshäusern. Es ist wichtig, dass dieser Moment vor allem mit dem Sakrament der Versöhnung und der Feier der heiligen Eucharistie einschließlich einer Reflexion über die Barmherzigkeit verbunden ist. Es wird nötig sein, dass diese Feiern das Glaubensbekenntnis ebenso umfassen wie das Gebet für mich und für die Anliegen, die mir am Herzen liegen zum Wohl der Kirche und der ganzen Welt.”
SCHREIBEN VON PAPST FRANZISKUS
Film zur Eröffnung der Pforte der Barmherzigkeit
Am 13. Dezember 2015 wurde die Pforte der Barmherzigkeit an der Stiftskirche in Berchtesgaden feierlich eröffnet. Die Besucher des Gottesdienstes am Abend des dritten Adventsonntag erlebten einen feierlichen, vorweihnachtlich besinnlichen Gottesdienst mit, der Gelegenheit zur inneren Einkehr und Stille bot und in seiner eher schlicht gehaltenen Ausrichtung der päpstlichen Grundhaltung entsprach und auch die Grundsätze des Patrons des neu gegründeten Pfarrverbands verinnerlichte, der die „Treue im Kleinen“ als Vorsatz seines Lebens gewählt hatte.
BERCHTESGADEN IM HEILIGEN JAHR
Eröffnung der Hl. Pforte der Barmherzigkeit
Papst Franziskus
www.dbk.de/heiliges-jahr/home/
de.radiovaticana.va/news/tags/heiliges-jahr
Was ist ein Heiliges Jahr?
Das Heilige Jahr ist traditionell ein Jahr der Vergebung und der Buße für die Sünden jedes einzelnen. Auch ist es ein Jahr der Versöhnung zwischen Feinden und ein Jahr der Bekehrung, um das Sakrament der Versöhnung zu empfangen.
Bis zum heutigen Tag gab es 26 ordentliche Jubiläen, das letzte war das Jubiläum des Jahres 2000, das von Johannes Paul II ausgerufen worden war.
Was ist ein außerordentliches Jubiläumsjahr?
Ein außerordentliches Jubiläum kann zu einer besonderen Gelegenheit oder aufgrund eines besonders bedeutsamen Ereignisses ausgerufen werden, wie es der Fall dieses Jahres der Barmherzigkeit ist.
Das erste außerordentliche Jubiläum gab es im 16. Jahrhundert und die beiden letzten waren 1933, als Papst Pius XI. 1900 Jahre der Erlösung feiern wollte und 1983, als der heilige Johannes Paul II. es verkündete, um die 1950 Jahre nach Tod und Auferstehung Christi zu ehren.
Was ist ein vollkommener Ablass?
Ein Heiliges Jahr bietet den Gläubigen die Möglichkeit, einen vollkommenen Ablass zu gewinnen. Laut Paragraph 1471 des Katechismus der Katholischen Kirche ist ein Ablass:
“…der Erlaß einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuld schon getilgt sind. Ihn erlangt der Christgläubige, der recht bereit ist, unter genau bestimmten Bedingungen durch die Hilfe der Kirche, die als Dienerin der Erlösung den Schatz der Genugtuungen Christi und der Heiligen autoritativ austeilt und zuwendet.”
Im Fall des vollkommenen Ablasses ist es ein kompletter Erlass.
Wie wird im Heiligen Jahr ein Ablass gewonnen?
Gemäß der Apostolischen Pönitentiarie ist es nötig, dass die Gläubigen im Stand der Gnade sind, um einen vollkommenen Ablass oder einen Teilablass zu gewinnen. Dazu gehört unter anderem, schwere Sünden gebeichtet zu haben. Darüber hinaus ist es nötig, dass der Gläubige
•die innere Disposition des Freiseins von jeglicher Anhänglichkeit an die Sünde, auch die läßliche, hat;
•die sakramentale Beichte seiner Sünden vornimmt;
•die Allerheiligste Eucharistie empfängt (zweifelsohne ist es besser, die Eucharistie bei der Teilnahme an der Heiligen Messe zu empfangen; für den Ablass ist jedoch lediglich die Heilige Kommunion notwendig);
•nach Meinung des Heiligen Vaters betet.
Der Grundgedanke wäre, am selben Tag die Kommunion zu empfangen und den Ablass zu erlangen, aber es reicht, wenn der Empfang der Sakramente und die Gebete innerhalb einiger Tage (ungefähr 20) vor oder während des Aktes des Ablasses stattfinden.
Die Gebete nach Meinung des Papstes werden dem Belieben der Gläubigen anheimgestellt, aber normalerweise werden ein “Vater unser” und ein “Ave Maria” gebetet. Eine Beichte reicht für mehrere vollkommene Ablässe, aber für jeden von ihnen bedarf es einer eigenen Kommunion und eigener Gebete nach der Meinung des Heiligen Vaters.
Es gibt Ausnahmen für Kranke oder ans Haus gefesselte Personen.
Die Ablässe können immer für sich selbst oder für die Seelen der Verstorbenen angewandt werden, sie können aber nicht auf andere lebende Personen übertragen werden.
Wie oft kann man einen vollkommenen Ablass gewinnen?
Einmal am Tag.
Wo kann ich im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit einen Ablass gewinnen?
Während des Heiligen Jahres designiert der Papst besondere Pilgerorte, um Ablässe zu erhalten, über die vier Heiligen Pforten Roms hinaus. Für das Heilige Jahr der Barmherzigkeit sind es die Heiligen Pforten in den Kathedralen jeder Diözese, sowie in anderen, von den Diözesanbischöfen ausgewählten Kirchen. Es sind Pilgerorte für die Gläubigen und sie sind Teil der Gewinnung des vollkommenen Ablasses. Franziskus schrieb in seinem Brief über den Ablass im Heiligen Jahr:
“Ebenso lege ich fest, dass der Ablass auch erlangt werden kann in den Wallfahrtskirchen, wo die Pforte der Barmherzigkeit geöffnet wurde, sowie in den traditionell als Jubiläumskirchen ausgewiesenen Gotteshäusern. Es ist wichtig, dass dieser Moment vor allem mit dem Sakrament der Versöhnung und der Feier der heiligen Eucharistie einschließlich einer Reflexion über die Barmherzigkeit verbunden ist. Es wird nötig sein, dass diese Feiern das Glaubensbekenntnis ebenso umfassen wie das Gebet für mich und für die Anliegen, die mir am Herzen liegen zum Wohl der Kirche und der ganzen Welt.”
Die Ursprünge der Klosteranlage gehen etwa auf das Jahr 1400 zurück, als das bisherige, ungünstig im Nonntal unterhalb des Locksteins gelegene Frauenkloster von den Augustiner-Chorfrauen aufgegeben wurde.[1] Der Augustinerinnen-Frauenkonvent war als Kanonissenstift im frühen 12. Jahrhundert im Zuge der Gründung des Klosterstifts Berchtesgaden durch die Augustiner-Chorherren entstanden.[2][3] Nachdem das Gebäude bereits gut zehn Jahre leer stand, wurde das Frauenkloster 1564 durch den Stiftspropst und späteren ersten Fürstpropst Wolfgang II. Griesstätter zu Haslach endgültig aufgelöst.[4][2] Auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin, wurde Griesstätter nach seinem Tod nicht wie die meisten anderen Berchtesgadener Fürstpröpste in der Stiftskirche sondern in der „von ihm geliebten Kirche am Anger“ bestattet.[5]